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Die 5 größten Kostenfallen für Arbeitgeber auf Indeed

Geschrieben von Balazs Ronaszeki | Aug 13, 2024 2:11:41 PM
Indeed ist derzeit einer der wichtigsten Rekrutierungskanäle.

Da Indeed letztlich eine Suchmaschine für Stellenanzeigen ist, bietet diese Plattform den Jobsuchenden eine extrem große Vielfalt an Stellenangeboten.

Diese enorme Auswahl schätzen vor allem Jobsuchende, für die die Nähe des Arbeitsplatzes zum Wohnort ein besonders wichtiger Faktor ist, also typischerweise „blue-collar“-Arbeitnehmer.
Aber auch immer mehr Fach- und Führungskräfte werden über Indeed erreicht.
Leider gibt es keine offiziellen Traffic-Daten für Indeed, aber allein die Tatsache, dass mehr als 10 Millionen Lebensläufe in der Indeed-Datenbank gespeichert sind, zeigt die Relevanz dieser Plattform.

Es gibt sogar Zielgruppen, in denen Indeed nicht nur sehr stark ist, sondern für eine effiziente Rekrutierungsstrategie sogar unverzichtbar ist.

Diese Arbeitnehmer kommen aus folgenden Branchen:

  • Einzelhandel, z.B.: Verkäufer, Fachverkäufer bis hin zum Filialleiter
  • Logistik, z.B.: Lagerist, Fachlagerist, Fahrer, Zusteller, Teamleiter, Schichtleiter
  • Gastronomie, z.B.: Servicekraft, Thekenkraft, Barista, Küchenhilfe, Restaurantleiter
  • Einfachere technische Tätigkeiten, z.B.: Monteur, Produktionshelfer, Produktionsmitarbeiter, Servicetechniker,
  • Frontoffice mit kaufmännischer Ausrichtung, z.B.: Kundendienst, Callcenter, Sekretariat
  • Hauswirtschaft z.B.: Haushaltshilfen, Reinigungskräfte, aber auch allgemeine Pflegekräfte
  • alle Aushilfs- und Teilzeittätigkeiten



Darüber hinaus gibt es Zielgruppen, für die Indeed als alleiniger Suchkanal wahrscheinlich keine ausreichenden Ergebnisse liefert, aber sehr effizient aktive Arbeitssuchende gewinnen kann. Diese sind typischerweise:

  • Mitarbeiter mit einer speziellen Ausbildung / Vorerfahrung, z.B. Architekt, IT-Administrator, Facharzt
  • Berufsgruppen mit einem geringen Anteil an aktiv Arbeitssuchenden, z.B.: Elektriker, LKW-Fahrer, KI-Entwickler.

Wurde eine Ihrer wichtigsten Zielgruppen im obigen Abschnitt erwähnt? Dann sollten Sie unbedingt weiterlesen - denn jetzt verraten wir Ihnen die 5 teuersten und typischsten Fehler auf Indeed.

Doch bevor wir damit beginnen, ein paar Gedanken dazu, warum wir bei MatchTrex behaupten Sie zu diesem Thema beraten können.
MatchTrex ist eine Personalvermittlung, die sich auf die Bereiche Einzelhandel Gastronomie und Logistik spezialisiert hat. Unsere Kunden erhalten von uns ausschließlich Kandidaten, die ein sorgfältiges Vorauswahlverfahren (mit mindestens einem ausführlichen Telefoninterview) durchlaufen haben. Dementsprechend sind wir nicht nur an Quantität, sondern auch an Qualität interessiert, wenn es um die Auswahl und den Betrieb eines Rekrutierungskanals geht. 


Durch die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen und durch den Eingang und die Bearbeitung von mehr als 500.000 Bewerbungen allein über Indeed haben wir eine Expertise aufgebaut, die wir gerne mit Ihnen teilen.

Die 5 teuersten Fehler, die Arbeitgeber auf Indeed machen können

 


 #1.: Die Schnittstelle zu Indeed aus Ihrem Bewerbermanagementsystem ist nicht auf dem neuesten Stand. 

 

...oder gar keine Verbindung zwischen Ihrem ATS und Indeed... Die Schnittstelle zu Indeed ist aus mehreren Gründen die Grundlage für eine erfolgreiche Kanalstrategie.


Zum einen können Sie nur so sicherstellen, dass Ihre Stellenanzeigen von organischem Traffic und Bewerbungen profitieren (der Anteil liegt bei uns unter 10%, ist aber kostenlos), zum anderen - da Indeed einen Qualitätsanspruch an die Stellenanzeigen hat - können auch bezahlte Kampagnen durch die Automatismen von Indeed stark abgestraft werden, wenn sie nicht richtig verlinkt und aufgebaut sind.


Besonders wichtig ist, dass die Metadaten (Standort, Jobart, Zeitmodell, Benefits, Gehalt) in der von Indeed gewünschten Form übertragen werden und immer das aktuellste Schnittstellenmodell verwendet wird.

 #2.: Die Jobtitel sind nicht an die Suchgewohnheiten der Nutzer angepasst. 


Man könnte argumentieren, dass der Jobtitel „Senior Sales Associate“ mehr Bewerbungen generiert als „Fachverkäufer“, aber man darf nicht vergessen, dass Indeed letztendlich eine Suchmaschine ist. 

Im Klartext: Jobtitel schneiden bei Indeed deutlich besser ab, wenn sie Begriffe enthalten, die auch von Bewerbern als Suchbegriffe verwendet werden. Bei Indeed werden die Begriffe in den Stellenanzeigen - ähnlich wie bei Google - einmal indexiert und bei jeder einzelnen Suche eines Jobsuchenden wird die Suchergebnisseite (SERP) durch den Algorithmus von Indeed zusammengestellt. Dabei spielen verschiedene Kriterien eine Rolle, aber der Jobtitel ist eines der wichtigsten.


Übrigens: Indeed bietet mit dem sogenannten Hiring Insights Modul einen tollen Überblick über die gesuchten Keywords Ihrer Zielgruppen!

 Kleiner Tipp:  Schreiben Sie nur Informationen in den Jobtitel, die dort auch hingehören. Zum Beispiel kein Standort oder Gehalt, das kann sogar vom Indeed Algorithmus bestraft werden.

 #3.: Keine SEO-Optimierung 

 

Indeed indexiert nicht nur den Jobtitel wie oben beschrieben, sondern jedes einzelne Wort in Ihrer Stellenanzeige. Daher ist es ratsam, auch den Text der Stellenanzeige auf Keywords zu optimieren (SEO).


Dies ist im Grunde ein recht einfacher Prozess, der auch ohne jahrelange Erfahrung durchgeführt werden kann. Zunächst sollte man sich überlegen, welche typischen Suchbegriffe (Keywords) die eigene Zielgruppe typischerweise bei der Suche eingibt - hier ist es sehr hilfreich, wenn man sich bereits Gedanken über die Quereinsteigerberufe gemacht hat - und diese Keywords in den Anzeigentext einbauen.


Natürlich sollte die Stellenanzeige für den Leser immer noch attraktiv sein, daher ist es nicht ratsam, Keywords zu "spammen", zum einen, weil es auf Ihre Bewerberinnen und Bewerber verwirrend wirken kann, zum anderen, weil der bereits erwähnte Qualitätssicherungs-Algorithmus von Indeed Keyword-Spamming bestrafen kann! 
Kurz gesagt: Schreiben Sie mit Keywords angereicherte, lesefreundliche und informative Stellenanzeigen!

 Kleiner Tipp:  Nutzen Sie eine KI - z.B. ChatGPT - für die einfache Generierung von mit Keywords angereicherten Stellenanzeigen. Damit können Sie sogar mehrere Varianten auf einmal generieren lassen und so mit sehr wenig Aufwand gute Texte erstellen.

 #4.: Indeed-Apply wird nicht (richtig) genutzt. 


Indeed-Apply ist die One-Click-Bewerbungslösung der Plattform. 
Damit können Bewerber, die ihren Lebenslauf auf Indeed gespeichert haben, tatsächlich mit einem Klick eine Bewerbung abschicken.

Bevor wir näher auf diesen Punkt eingehen, ein kleiner Disclaimer: Indeed Apply ist ein sehr starkes Tool für Zielgruppen, bei denen Sie die Hürden der Bewerbung niedrig halten möchten. Aber das kostet immer Qualität. Mit jeder relevanten Qualifikationsfrage erhalten Sie weniger, aber relevantere (und oft auch verbindlichere) Bewerbungen. Je einfacher der Bewerbungsprozess ist, desto mehr Bewerbungen werden Sie erhalten, aber die Anzahl (und der Anteil) der unpassenden Bewerbungen wird steigen. 


Mein Ratschlag - basierend auf meiner eigenen Erfahrung - an Sie: Wenn Sie zu wenige Bewerbungen für die zu besetzende Stelle erhalten und Sie es in Ihrer Organisation schaffen, eine große Anzahl an Bewerbungen schnell und effizient zu bearbeiten, lohnt es sich immer, mit Indeed Apply zu arbeiten. Wenn Sie ohnehin zu viele Bewerbungen erhalten, ist Indeed Apply eher kontraproduktiv. In der Regel können Sie Indeed Apply in Ihrem ATS ein- und ausschalten.

Eine wichtige Anmerkung an dieser Stelle ist, dass Indeed ein Abrechnungsmodell hat, das auf gestartete Bewerbungen optimiert ist. Wenn Sie also Indeed Apply nicht nutzen, Ihre Wettbewerber aber schon, haben Sie einen Kostennachteil gegenüber dem Markt.

 #5.: Schlechtes Kampagnenmanagement 


Man könnte einen stundenlangen Vortrag über die Besonderheiten des Gebotsalgorithmus von Indeed halten. Dennoch gibt es einige Besonderheiten von Indeed, die man sich immer vor Augen halten sollte.

  1. Indeed bevorzugt Menge und Vielfalt. Wenn Sie also viele Stellen an mehreren Standorten zu besetzen haben, wird eine große Kampagne immer eine bessere Performance (Cost per Application) erzielen als mehrere kleine Kampagnen. Dies gilt auch für Stellenanzeigen, die ohnehin die niedrigsten CPAs erzielen. Dies liegt daran, dass der Algorithmus mit zunehmender Kampagnengröße einen entsprechend größeren Spielraum hat. Schreibt man also die gleiche Stelle in Hamburg und München aus und in München regnet es, während es in Hamburg sonnig ist, kann man davon ausgehen, dass die Bewerber in München aktiver sind. Sind beide Stellen in einer Kampagne, kann der Algorithmus mehr Budget nach München lenken und so mehr "günstige Bewerbungen" generieren. Das ist der Schmetterlingseffekt auf Indeed :-) Es kann jedoch sinnvoll sein, Anzeigen zu trennen, wenn sie Stellen mit sehr unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden enthalten (z.B. Land vs. Großstadt). Eine Alternative ist, den Kampagnentyp auf "Ausgeglichen" zu setzen, wir haben jedoch bessere Erfahrungen mit dem Typ "Maximum" gemacht.

  2. Indeed optimiert zwar das tägliche Budget auf Basis aktueller und historischer Daten (z.B. wird in der Weihnachtszeit weniger ausgegeben), dies ersetzt aber nicht die manuelle Budgetkontrolle. Wenn also Gurkensaison ist, reduzieren wir in der Regel die Budgets, um mehr Boost für die Hochsaison zu haben. Kampagnen komplett zu stoppen ist nicht empfehlenswert, damit verzichtet man auf aktive Jobsuchende, die oft eine sehr hohe Veränderungsmotivation und gute Fähigkeiten mitbringen. Jemand, der sich in der Urlaubszeit um Bewerbungen kümmert, meint es in der Regel ernst... :)

     Kleiner Tipp:  Wenn Sie eine Kampagne mitten im Monat starten ist es ratsam, immer die Option „Anteiliges Budget“ zu aktivieren.

  3. Lassen Sie Ihre Kampagnen nicht alleine! Indeed bietet großartige Datenexportmöglichkeiten, damit Sie sehen können, welche Anzeigentexte besser funktionieren, welche Regionen schwierig sind (und mehr Budget benötigen) und welche Stellen überarbeitet werden sollten. Es zahlt sich aus, die Performance Ihrer Anzeigen regelmäßig (wir machen das wöchentlich) zu analysieren, zu testen und Verbesserungsprogramme zu starten. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Sie sich die nötigen Ressourcen gesichert haben...


Vielen Dank für das Lesen unserer Analyse der 5 teuersten Fehler auf Indeed! Natürlich gibt es noch dutzende weitere Tipps und Tricks, die Ihre Indeed Kampagne auf das nächste Level bringen können. Gerne beantworten wir Ihre Fragen dazu unter balazs.ronaszeki@matchtrex.com

An dieser Stelle möchten wir auch darauf hinweisen, dass die MatchTrex GmbH auch eine Media-Agentur ist, daher können Sie bei uns die gleichen Leistungen wie bei Indeed deutlich günstiger einkaufen und erhalten unsere professionelle Beratung kostenlos dazu.

Sollten Sie von all diesen Herausforderungen von Indeed abgeschreckt worden sein und das Recruiting bestimmter Zielgruppen lieber an einen Dienstleister outsourcen wollen, stehen wir Ihnen als einzige Full-Service Recruiting Agentur für "Blue-Colar"-Mitarbeiter gerne zur Verfügung.